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Damons et-Karita. KARTHAGO. 56. Route. 365

Außerhalb der alten Stadtmauer (S. 360), ca. 125m nördl. vom
Odeon, 3 Min. westl. von der Haltestelle Sainte-Monique (S. 359),
ist inmitten eines ausgedehnten altchristlichen Friedhofs die Trüm-
merstätte
von Damous el-Karita (Domus Caritatis?), einer
großen altchristlichen Basilika. Die Kirche, ein Rechteck von
65 × 45m, stammt aus drei verschiedenen Bauperioden. .Die älteste
elfschiffige Basilika (IV. Jahrh.?) war nach SO. orientiert, die zweite
neunschiffige Anlage, vielleicht aus der Vandalenzeit, nach Süd-
westen
. Das dritte wiederum elfschiffige Gebäude, in seinen klei-
neren
Maßen ein sprechendes Zeugnis für den Niedergang Kar-
thagos
in der byzantinischen Periode, bestand nur noch aus dem
zum Querschiff umgewandelten Mittelschiff und aus den vier n.w.
Seitenschiffen der zweiten Basilika. Inmitten des ältesten Mittel-
schiffs
, in der Achse der ersten Chornische, wurde eine neue Apsis
aufgeführt. Das seitdem Tförmige Gebäude mit seinem überaus
kurzen vielschiffigen Langhaus hat anscheinend für Hassan Ibn
en-Nômans
Betsaal der Kairouaner Moschee das Vorbild und viel
Baumaterial geliefert (vgl. S. 391, 393).

An die Basilika grenzt n.ö. ein gewaltiges von einer der beiden
älteren Kirchen herrührendes halbrundes Atrium (S. 331), mit
Überresten des Reinigungsbrunnens und einer an den Portikus an-
gebauten
kleeblattförmigen Memorienkapelle (S. 331). An der SW.-
Seite
der Basilika sind die Grundmauern einer Taufkirche, mit
achteckigem Taufbrunnen, erhalten.

Am Saum eines kleinen Ölbaumwaldes, querfeldein 8 Min. von Da-
mous
el-Karita, 2 Min. westl. von dem Arrêt de la Briqueterie (S. 359),
wird seit 1907 die Basilica Maior, die alte Kathedrale von Karthago, frei-
gelegt
, die in der Vandalenzeit als arianische Bischofskirche gedient
hat. In der 3,3m l. und 3,25m br. Konfession waren nach einer Inschrift
des IV. Jahrhunderts die Märtyrerinnen Perpetua und Felicitas ( 203)
beigesetzt. Auf dem altchristlichen Friedhof neben der Kathedrale sind
Bischofsgräber und eine Zisterne aufgedeckt worden.

Wir beschließen unseren Rundgang mit der Besichtigung der
Ruinen in der Niederung am Meere.

Am Abhang des Odeonsplateaus, zwischen den beiden nach
Sidi Bou-Saïd führenden Fahrstraßen, erstreckt sich eine große
punische Nekropole (Nécropole de Douïmès), mit zahlreichen
Felsengräbern des VII.-V. Jahrhunderts. In der Nähe sind Überreste
punischer Töpferöfen und die Grundmauern der Basilika von
Dermèche
, einer fünfschiffigen byzantinischen Kirche, nebst Spuren
des Baptisteriums mit seinem achteckigen Taufbrunnen. Wenige
Schritte nördl. stößt man auf eine 26m tiefe römische Zisterne
und auf Spuren eines altchristlichen Klosters (Stephanuskloster?).

Die nahen *Zisternen von Bordj el-Djedid, an einem
Seitenarm der unteren Straße, nach den Zisternen von La Malga
(S. 364), aus denen sie gespeist wurden, die größte derartige Anlage
der Stadt, sind 1887 restauriert und mit der neuen Wasserleitung
von Tunis (S. 354) verbunden worden. Das von den Eingeborenen